Kino-Infos: Streits

Die letzte Vorstellung im Streits lief am Ostermontag, den 1. April 2013. Nach der Schließung wurde das Kino abgerissen und eine Ladengeschäft errichtet.

Das Programm englischer Originalfassungen hat mitsamt des Teams im Savoy am Steindamm eine neue Heimat gefunden.

Die montägliche Sneakpreview ist in das Passage umgezogen. Seit Mitte 2015 findet darüber hinaus auch im Savoy wieder eine Sneakpreview statt, Freitags in der Spätvorstellung.
Eine dritte englischsprachige Sneakpreview läuft ebenfalls Montags im großen Saal des UCI Mundsburg.

Englische Originalfassungen aktueller Hollywood-Produktionen laufen außerdem Sonntags und Montags in den Abendvorstellungen des Studio, sowie gelegentlich im Cinemaxx Dammtor.
Weitere Anlaufstelle ist das Abaton; hier werden täglich Originalfassungen gezeigt, allerdings selten die besagten Hollywood-Kracher.

Das gesamte Hamburger Angebot ist im Wochenprogramm der Originalfassungen zusammengefasst.

Adresse

Streits Filmtheater
Cinestar-Partnerkino
Jungfernstieg 38, Neustadt
20354 Hamburg

Karten & Preise

Kassenöffnungszeiten

Das Kino öffnete täglich eine halbe Stunde vor der ersten Vorstellung.

Reservierung

Reservierung war jeweils ab Montag für alle Vorstellungen bis zum Mittwoch der nächsten Woche möglich.

Preise

 MontagDienstagMittwochDonnerstagFreitag bis Sonntag
Normal7,50 €6 €7,50 €7,50 €8 €
Schüler und Studenten6 €6 €6 €6,50 €7 €
Kinder unter 12 Jahren5 €4,50 €5 €5 €5 €

Zuschläge für den Logen-Bereich (1 €), Filme mit Überlänge (50 Cent bis 1,50 €) sowie den Online-Kauf.

3D-Vorstellungen kosteten 3 € zusätzlich (für Schüler und Studenten gelten die Erwachsenenpreise als Basis). Die RealD-Brille gab's für 1 € an der Kasse, sofern keine eigene mitgebracht wird.

An Feiertagen galten die Wochenendpreise.

Karten für die englische Cinesneak kosteten zuletzt 5,50 €. Im Quartalsabo reduzierte sich der Preis auf 5 € pro Karte.

Besonderes

Nachdem sowohl das City als auch das Grindel geschlossen wurden, was die englische Sneakpreview Ende März 2008 in das Streits weitergezogen. Jeden Montag um 2030 Uhr fand dort die „etwas andere“ Vorstellung statt, das Vorprogramm dürfte weit und breit seines Gleichen suchen. Nach der Schließung des Streits ist die Sneak ins Passage weitergezogen.
Die Sneakpreview ist in aller Regel sehr gut besucht, rechtzeitiger Kartenkauf am Montag Abend direkt nach Freigabe ist deshalb dringend empfehlenswert. Noch schwerer zu ergattern als normale Eintrittskarten sind die Quartalsabos, die schon beinahe als Erbstücke behandelt werden.

Ende Mai 2008 hatte das Streits dann auch das reguläre Programm englischer Originalfassungen aus dem Grindel übernommen.

Auto, Bus & Bahn

Parken

Parkhaus im Hanse-Viertel.

Bus & Bahn

U2 bis Gänsemarkt - ca. 5 Minuten Fußweg.
S1, S3 und U1 bis Jungfernstieg - ca. 5 bis 10 Minuten Fußweg
Metrobus 4 und 5, Bus 109, Schnellbus 34 und 36 sowie Nachtbus 602, 603, 604, 605 und 688 bis Gänsemarkt - weniger als 5 Minuten Fußweg.
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Kinos

Ein Saal mit 463 Plätzen (Parkett und erhöhter Rang) und einer Leinwand von 11,5m × 5m. Das Streits war mit einer Digitalanlage ausgestattet, für 3D-Vorführungen war RealD installiert. Für den Ton bei Analogfilmen stand Dolby Digital und DTS zur Verfügung.

Sitzplan

Parkettsitz - Parkett; Rang – Rang (mit Zuschlag).

Rollstuhl: Das Streits ist nur über eine Treppe am Eingang zu erreichen.

Schließung 2013

Es war abzusehen: Der bis Ende März 2013 laufende Mietvertrag für das Kino wurde von den Eigentümern des Streits-Hauses am Jungfernstieg, der Familie Reimers, nicht fortgeführt; die Cinestar-Gruppe, die das Kino mit der Ufa-Gruppe übernommen hat, muss ausziehen.
Abzusehen war dieser Umstand gleich aus mehreren Gründen. Der allgemeine Besucherschwund erschwert den Kinobetreibern landauf, landab schon seit Jahren das Geschäft, auch Hamburg ist nach dem bemerkenswerten Bauboom Ende der Neunziger mit Kinosesseln mehr als gut versorgt. Im Falle des Streits kommt hinzu, dass mit Cinestar der größte deutsche Kinokonzern in einer erstklassigen Innenstadtlage ein kleines, altes Kino betreibt.

Die Cinestar-Gruppe ist, nachdem sich das einstige Lübecker Familienunternehmen an der insolventen Ufa-Gruppe verhoben hatte, Teil eines weltweit agierenden Unterhaltungskonzerns mit Sitz in Syndey. In so einem Großunternehmen müssen vordringlich die Margen stimmen, ebenso klar sollte sein, dass dieses Ziel mit einem 1-Saal-Kino in einem Nachkriegsbau deutlich schwieriger zu erreichen sein wird als mit einem neuen Multiplex, wo mit der gleichen Anzahl Personal zehn Säle betrieben werden können. Ein Hebel, an dem sich in der Kinobranche immer zerren lässt: die Miete.

Wer die Kinoschließungen der letzten Jahre verfolgt hat, kennt es zu genüge: Wo die drei Großen der Branche, Cinestar, Cinemaxx und UCI, einen Standort aufgaben, waren meist Mietverhandlungen vorausgegangen, in denen die einen (noch) weniger zahlen und die anderen mehr haben wollten. Und auch am Jungfernstieg ist es den Hauseigentümern im Grunde nicht anzulasten, statt an eine jeden Cent zweimal umdrehende Kinokette lieber an eine solvente Einzelhandelskette zu vermieten, die irrwitzige Mieten leicht mit noch irrwitzigeren Gewinnspannen auf billig hergestelltem und teuer ans willige Konsumvolk verscherbeltem Tralala erwirtschaften kann.

Der Schein, dass immer die Vermietergier Schuld am Kinotod wäre, trügt jedoch. Beim Streits werden Erinnerungen an das Passage in der Mönckebergstraße wach, kleines Kino, gute Innenstadtlage, renovierungsbedürftig, Teil einer Kinokette. Im November 2009 wurde Hamburgs ältestes noch geöffnetes Kino vom Cinemaxx-Konzern aufgegeben – wegen angeblich nicht erfüllbarer Mietforderungen. Kaum ein halbes Jahr später konnte die Wiedereröffnung gefeiert werden; für den neuen, mittelständischen Betreiber war weder die (überaus edle) Renovierung zu teuer noch die Miete zu hoch. Ein Mietvertrag über zehn Jahre sichert das Kino und lässt den ehemaligen Mieter Cinemaxx nicht mehr ganz so sehr in der Opferrolle erscheinen.